Die Schlossplatzbande und das Rätsel um Annette

Aasee Münster

„Na los, spiel ab! Zu mir!“, ruft Nette. Jo holt aus und schießt ihr den Ball mit voller Wucht entgegen. Gekonnt stoppt Nette den Ball und zwinkert ihm stolz zu. Sie klatschen sich lachend ab. Die Stimmung ist ausgelassen, denn es ist einer der letzten Spätsommerabende, den die beiden zum Fußballspielen am Aasee nutzen können. Die restliche Schlossplatzbande gönnt sich eine Verschnaufpause.
Lara und Ferit liegen im Gras bei den Aasee-Kugeln und trinken Limo, während Schnüffelnase Dosty fröhlich um sie herumtollt. Es wird schon frischer und beginnt zu dämmern. Das wilde Treiben auf der Wiese nimmt langsam ab.
Wie jeden Donnerstagabend wollen die Kinder auch heute noch gemeinsam im Hauptquartier an der Gasselstiege ihre Lieblings-Detektivserie schauen. Jo trommelt die Bande zusammen: „Los Leute, es wird Zeit!“ Die vier packen ihre Sachen zusammen und machen sich auf den Weg zu ihren Fahrrädern. Während sie noch einen letzten Blick auf die Abendsonne werfen, bemerkt Ferit plötzlich, wie sich ein Fremder an einem gelb-geblümten Fahrrad zu schaffen macht. Das ist doch Laras Fahrrad! „Lara!“, ruft Ferit und macht die anderen so auf den Diebstahl aufmerksam. „Hinterher!“ Sofort rennen alle los. Die Kinder wissen, dass sie nun sehr schnell handeln müssen. „Bleib stehen!“, schreit Lara. Aber vergeblich! Der Mann springt auf das Rad, tritt kräftig in die Pedale und saust davon.
Lara nimmt zu Fuß die Verfolgung auf. Die anderen Kinder laufen zu ihren Rädern. In Windeseile schließen sie ihre Schlösser auf und eine wilde Verfolgungsjagd beginnt. Aus dem gemütlichen Abend im Hauptquartier wird heute wohl nichts mehr.
Schon bald überholt die Gruppe Lara. Zum Täter besteht aber noch einiger Abstand und so legen Jo, Nette und Ferit noch einen Gang zu. Jo fährt ganz vorn, Dosty läuft dicht bei Ferit und dem Rest der Truppe. Er wedelt dabei so aufgeregt mit seinem wuscheligen Schwänzchen von links nach rechts, wie er es eigentlich nur beim Anblick von Würstchen tut. Es scheint fast, als würde er einen neuen Fall riechen.
Am Schloss hält der Dieb an und lehnt das Fahrrad gegen eine Mauer. Die Kinder sind ihm dicht auf den Fersen. Schnell tippt Jo eine SMS an Lara, damit sie die anderen findet.

Schloss Münster

Die Schlossplatzbande wartet ab, bis der Täter in der Dämmerung verschwindet. Dann holen sie sich das gestohlene Rad zurück. Zum Glück hat der Dieb es nicht abgeschlossen! Genau in dem Moment, als sie mit dem Fahrrad verschwinden wollen, werden sie durch die kurz aufheulende Sirene der Alarmanlage erschreckt, die jedoch schnell wieder verstummt.
Die Kinder lassen das Rad stehen. Neugierig rennen sie um das Schloss herum und versuchen zu erkennen, was den Alarm ausgelöst hat. Draußen ist nichts zu sehen. Ferit bemerkt, dass Dosty aufgeregt an einem der Fenster hochspringt und winkt die Bande zu diesem hinüber. Gespannt schauen die Kinder durch die Scheiben. Die Eingangshalle ist leer und verlassen. Alles steht an seinem Platz. Es sieht aus wie immer.
Die Schlossplatzbande will schon fast wieder gehen, da fällt Nettes Blick auf das Porträt von der bei Münster geborenen Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, das an der Wand hängt. Sofort merkt sie, dass etwas nicht stimmt. Nette ist ein großer Fan von ihrer Namensverwandten. Sie zückt ihren Taschenkalender, auf dessen Rückseite eine Postkarte mit dem Gemälde ihres Idols aufgeklebt ist.
Nette zeigt den anderen das Bild. Alle stecken ihre Köpfe zusammen ...

Detektivaufgabe:

Die Kinder vergleichen Nettes Postkarte (links) mit dem Gemälde aus der Eingangshalle (rechts). Was fällt dir auf? Wie viele Fehler haben sich in dem Gemälde in der Eingangshalle versteckt?



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