Die Schlossplatzbande und das geheimnisvolle Fünfeck

„Puuh“, stöhnt Nette, „ist das heiß. Bei dem Wetter möchte man sich am liebsten gar nicht mehr bewegen. Möchte noch jemand ein Eis?“
Die ersten Tage der Sommerferien sind vergangen und die Schlossplatzbande genießt die freie Zeit in vollen Zügen. Jeden Tag treffen sich Nette, Ferit, Lara und Jo in ihrem Bandenquartier in der Gasselstiege. Dosty, Ferits Hund, ist natürlich auch dabei. Nette holt sich ein Eis aus dem Gefrierschrank des Quartiers und setzt sich zu Ferit, der seine Füße in das bunte Planschbecken hält. Jo steht hinter ihm und wirft seinen neuen Fußball ins Wasser.
„Hey, jetzt bin ich ganz nass!“, beschwert sich Ferit. Er greift nach dem Ball, den Jo von seinem Lieblingslehrer Herrn Jochen Vogel geschenkt bekommen hat. Der Lehrer hat einen Glückwunsch auf den Ball geschrieben und mit seinen Initialen J.V. unterzeichnet, da Jo der Kapitän der Mannschaft ist, die dieses Jahr die Schulmeisterschaft gewonnen hat. Ferit wirft den Ball zurück.

„Wo bleibt Lara denn?“, fragt er, „so weit ist es doch nicht von der Musikschule bis hierher.“ „Keine Ahnung“, grinst Jo, „aber bei dem Wetter würde ich nicht so schnell Rad fahren. Es ist auch ohne Anstrengung schon zu heiß!“
„Blödmann!“, kommt es von Ferit zurück, der es sich schon wieder bequem gemacht hat.
Kurz darauf kommt Lara um die Ecke. „Hi zusammen! Bekomme ich auch ein Eis? Es ist wirklich heiß heute“, schnauft sie.
„Warum kommst du so spät?“, will Nette wissen.
„Ich bin an den Aasee-Kugeln vorbeigefahren. Ich wollte mir ansehen, wie die in Weiß aussehen. Sie sollten doch neu angestrichen werden.“ Lara atmet immer noch schwer.
„Okay, und wie sehen sie aus? Ganz weiß?“, fragt Jo spöttisch.
„Eben nicht! Irgendwer hat auf die frische Farbe ein riesiges, rotes Graffiti gesprüht!“, empört sich Lara. Sie packt das Eis aus, das Nette ihr gereicht hat.
„Wie bitte? Was soll das denn?“, regt sich Ferit auf. „Es wurde doch extra Geld gesammelt, damit die alten Graffitis übermalt werden können.“
„Was das soll, weiß ich auch nicht. Aber wir sind nicht die Einzigen, die sich aufregen“, meint Lara. „Die Presse war auch schon da. Morgen steht es in der Zeitung.“
„Was war das denn für ein Graffiti? Manche Sprayer haben doch ein Zeichen, an denen man sie erkennt. Das nennt man ‚Tag‘ und es ist wie eine Unterschrift.“ Jo prahlt mal wieder mit seinem Wissen.
„So nah kam ich nicht heran, aber lasst uns doch hinfahren, dann können wir in die Beweisaufnahme gehen. Es sieht ganz so aus, als hätte die Schlossplatzbande einen neuen Fall!“ Lara grinst zufrieden. Das verspricht spannend zu werden.
Die vier kommen ein wenig außer Atem am Aasee an, und auch Dosty ist dabei. Dieser interessiert sich aber nicht für die Kugeln, sondern springt sogleich ins Wasser. „Dosty, komm sofort her!“, ruft Ferit, und Dosty tapst, nass wie er ist, auf die vier Kinder zu. „Nein!“, ruft Jo noch, aber es ist schon zu spät. Dosty schüttelt sich und alle bekommen eine Dusche.
Sie gehen zu den Aasee-Kugeln. Das Graffiti ist ein rotes, schiefes, etwas unregelmäßiges Fünfeck mit einem großen „E“ in der Mitte.
„Also, ich sehe kein Tag“, meint Ferit.
„Stimmt, es ist nur ein Fünfeck mit einem E. Vielleicht heißt der Sprayer Emil?“, schlägt Lara zögernd vor.
„Dann könnte er ebenso gut Eduard heißen“, meldet sich Nette zu Wort.
„Oder Emma! Wer sagt denn, dass es ein Junge war?“ Jo ist für Gleichberechtigung, auch bei Verbrechen. „Das Einzige, was wir bisher wissen, ist, dass der Täter größer sein muss als ich, sonst hätte er die obere Kante nicht sprühen können. Und ich bin immerhin 1,70 m groß.“ Jo ist mit Abstand der Größte der Bande.
„Oh! Es ist ja schon sechs Uhr! Ich muss nach Hause, auf meine kleine Schwester aufpassen. Papa hat heute Abend einen Auftritt!“ Lara hat mit einem Auge auf ihre Uhr geschielt.
„Na dann los, wir treffen uns morgen um 15 Uhr zur Lagebesprechung“, schlägt Ferit vor. Er pfeift nach Dosty und dann macht sich die Schlossplatzbande auf den Heimweg.
Wie verabredet trifft sich die Bande am nächsten Tag. Alle denken fieberhaft über den neuen Fall nach. „Gibt es noch weitere seltsame Zeichen in Münster, die uns auf die Spur des Täters bringen könnten?“
Nette springt auf und nimmt eine zerfetzte und aufgeweichte Zeitung vom Tisch. „Ja! Es gibt neue Verunstaltungen an den Statuen eines großen Kreisverkehrs im Stadtzentrum von Münster!“, ruft sie aufgeregt. „Ich kann nur leider nicht mehr erkennen, wie der Kreisverkehr heißt. An einigen Stellen ist die Tinte verlaufen und der untere Teil des Artikels fehlt auch.“

„Mehr kann ich leider nicht entziffern", sagt Nette.

Detektivaufgabe:

Jetzt bist du an der Reihe! Die Schlossplatzbande benötigt dringend deine Hilfe, um herauszufinden, wo das zweite Graffiti hinterlassen wurde! Hast du gut aufgepasst und weißt, welcher Platz in Münster mit „Münsters Verkehrsknotenpunkt“ und dem „Kreisverkehr“ gemeint ist? Du kannst auch im Internet recherchieren, wenn du dir nicht sicher bist. Klicke dann die richtige Lösung an.

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