Die Schlossplatzbande und der Bauernhof

„Es wird bestimmt aufregend auf dem Bauernhof!“, sagt Nette hocherfreut und schaut sehr motiviert ihre Freunde an. Die Kinder wollen nämlich an diesem sonnigen Nachmittag einen Tagesausflug zu Bauer Bernds Bauernhof außerhalb von Münster unternehmen. Ferits Eltern begleiten sie dabei, denn der Bauernhof ist in Warendorf und mit dem Fahrrad nicht so leicht zu erreichen. Alle sind schon ganz aufgeregt, verschiedene Tiere zu sehen und frische Luft zu schnappen. „Schade, dass wir Dosty und Chico nicht mitnehmen können!“, bemerkt Ferit. „Da sind einfach zu viele andere Tiere“, entgegnet Lara. „Vor allem Hühner, Gänse, Kühe und Pferde.“ „Warendorf gilt sogar als die Stadt der Pferde!“, ergänzt Nette.

Auf der Autofahrt nach Warendorf sehen die Freunde wunderschöne grüne Felder und unterhalten sich darüber, wie toll es wäre, auf einem Bauernhof zu leben, jeden Tag mit Tieren zu tun zu haben, Felder zu bestellen und die Natur zu genießen. Diese Vorstellung ist so verlockend, dass die Bande gar nicht merkt, als sie auf dem Bauernhof ankommt. Ferits Vater weckt die Kinder mit dem Ruf „Wir sind da!“ aus ihren wunderschönen Tagträumen.

Als die Mitglieder der Schlossplatzbande erwartungsvoll aus dem Auto steigen, sehen sie zuerst einen älteren Mann, der zu ihnen kommt. Freundlich stellt er sich als Bauer Bernd vor und verspricht, dass er den Kindern seinen Bauernhof gleich ausgiebig zeigen wird. Die Schlossplatzbande strahlt, Nette macht sogar einen kleinen Luftsprung vor Freude.

Genau in diesem Moment treten zwei weitere Personen aus dem Bauernhaus, eine lächelnde Frau und hinter ihr ein freundlicher jüngerer Mann. „Dat is mine Frau Frieda“, sagt Bernd. Daraufhin fragt Jo flüsternd: „Was hat Bauer Bernd gesagt?“ Ferit antwortet: „Er hat gesagt: Das ist meine Frau Frieda. Ich glaube, das war Plattdeutsch.“

Als Frieda und der junge Mann bei der Schlossplatzbande ankommen, gibt die Bäuerin allen die Hand und sagt freudig: „Willkommen auf unserem Bauernhof. Schön, dass ihr hier seid. Bernd und ich leben schon seit 25 Jahren auf diesem Hof und jeden Tag finden wir es noch schöner! Und hier neben mir, das ist unser treuer Vorarbeiter Volker. Er arbeitet seit 10 Jahren hier bei uns und ist für uns mittlerweile fast wie ein Familienmitglied.“ Die Kinder und Ferits Eltern begrüßen auch Volker freundlich mit einem Handschlag. „Ach ja und das ist unser Hofhund Horst! Ein treuer Gefährte“, fügt Volker hinzu, als er den Hund bemerkt, der die ganze Zeit versucht, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, indem er mit dem Schwanz wedelt und halblaut jault. „Der ist ja süß! Wir haben auch einen Hund. Er ist heute zuhause geblieben genau wie unser Affe Chico“, sagt Lara. „Ji häbt nen Apen? Dat is heel intressant. Aower laotet us losgoan. Wi häbben vandage viël vüör“, meint Bernd entschlossen. „Hä?“, Jo schaut den Bauern Bernd fragend an. Nette versucht daraufhin Bernds Worte zu übersetzen: „Ich glaube, er hat gesagt, dass wir heute viel vorhaben und deswegen mit der Führung anfangen sollen.“ „Solange ihr euch den Hof und vor allem den Stall mit den Tieren anschaut, gehen eure Eltern zu mir ins Haus auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen!“, sagt Frieda freundlich.

Die Führung beginnt und Bauer Bernd zeigt den Kindern verschiedene Tiere im Stall. „Dat sint Piärdkes. Dao stoan Kalwer, hier häbt wi en paor Gaise un dao sint usse Höner.“ Alle Kinder hören gespannt zu und schauen sich genau um. Vor allem Ferit zeigt sich sehr interessiert und stellt viele Fragen. Plötzlich schaut Bauer Bernd aber erschrocken drein: „Oh nee. All wier wiëden de Eggere stuolen. Dat kan jä nich waor sein!“

Detektivaufgabe:

Also, da du aufmerksam Bernds Erzählung zugehört hast, kannst du jetzt sicher erraten, was gestohlen wurde.

  • Äcker
  • Eier
  • Eimer
  • Milch
  • Äpfel