Die Schlossplatzbande und das Graffiti

„Dem Bäcker Brötchen gehört die Bäckerei mit den besten Brötchen des Stadtteils“, liest Lara aus der heutigen Zeitung ihren drei Freunden Jo, Nette und Ferit vor. „Er soll sogar eine Auszeichnung dafür bekommen. Das habe ich heute Morgen in den Regionalnachrichten gehört“, fügt Jo hinzu.
Die vier sitzen an diesem sonnigen Dienstagnachmittag zusammen in ihrem Hauptquartier an der Gasselstiege. „Das hat sich Bäcker Brötchen aber auch wirklich verdient. Seine Brötchen sind Weltklasse“, schwärmt Nette. Ferit, dessen Magen schon die ganze Zeit laut knurrt, sieht seine drei Freunde an:
„Bei dem ganzen Gerede über Brötchen bekomme ich großen Hunger. Ich würde vorschlagen, wir fahren zu Herrn Brötchen, gratulieren ihm zu seiner Auszeichnung und kaufen uns dann auch gleich etwas zu essen. Dann haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.“ Alle finden die Idee super und schwingen sich auf ihre Fahrräder.

Als sie in die Straße mit der Bäckerei einbiegen, sehen sie schon von weitem jemanden vor der Bäckerei stehen. Die vier werden schneller und stoppen genau vor dem Geschäft. Dort steht Herr Brötchen. Er scheint sehr verärgert. Jo fragt: „Herr Brötchen, was ist denn los? Müssten Sie sich nicht eigentlich über Ihre Auszeichnung freuen?“ Die vier schauen ihn verwundert an.
„Freuen? Freuen?“, wiederholt Herr Brötchen. „Wie soll ich mich denn bei so einer Schmiererei noch freuen?“ Er deutet auf sein Schaufenster. Die vier schauen verwirrt auf das Schaufenster. Dann klappen ihnen die Kinnladen vor Entsetzen herunter. Auf das sonst so schöne Schaufenster von Herrn Brötchen hat jemand in großen Buchstaben das Wort „Lügner“ geschrieben. „Das ist ein Graffiti, die Farbe bekommt man kaum wieder ab“, bemerkt Ferit. Bäcker Brötchen antwortet: „Das ist ja das Schlimme! Da komme ich heute Morgen gut gelaunt zu meiner Bäckerei und muss feststellen, dass jemand über Nacht mein Schaufenster verunstaltet hat. Wenn ich den zu fassen bekomme!“ „Das lassen Sie mal unsere Sorge sein, Herr Brötchen! Die Schlossplatzbande kümmert sich schon darum“, rufen alle durcheinander.
Die Detektive fangen sofort an, nach Spuren zu suchen. „Da braucht ihr gar nicht lange zu suchen, Kinder“, bemerkt Herr Brötchen. „Spuren gibt es hier keine. Aber ich bin mir sicher, dass nur drei Menschen in Frage kommen, die mir etwas Böses antun wollen: Das sind Herr Saft vom Getränkeladen um die Ecke, Herr Brezel von der anderen Bäckerei des Stadtteils und Herr Müller. Herr Saft konnte mich noch nie leiden. Herr Müller ist wütend, weil ich mein Mehl nicht mehr bei ihm kaufe, und Herr Brezel ist eifersüchtig, dass nicht er den Preis für die besten Brötchen gewonnen hat.“ Nette schaut Herrn Brötchen an: „Danke, Herr Brötchen, wir machen uns sofort auf den Weg und werden den Täter finden.“ „Moment“, Jo hält inne, „Herr Brötchen, hätten Sie vielleicht Fotos von den drei Verdächtigen, damit wir sie sofort erkennen können?“ „Hm“, Herr Brötchen überlegt kurz, „ich habe zwar keine hier, aber das sollte kein Problem sein. Ich sehe einmal nach!“ Herr Brötchen geht in das Hinterzimmer der Bäckerei und setzt sich an den Computer. Kurz darauf kommt er mit drei ausgedruckten Zeitungsartikeln wieder, die jeweils ein Foto der Verdächtigen zeigen.
Zuerst geht die Schlossplatzbande in den Getränkemarkt. Sie fragen eine Mitarbeiterin freundlich, wo sie Herrn Saft finden könnten. Die blonde Frau antwortet ihnen: „Herr Saft? Der ist im Urlaub, Kinder. Schon seit zwei Wochen. Hier, seht mal, eine Postkarte aus Spanien!“ Sie zeigt den Kindern eine Postkarte, die von Herrn Saft unterschrieben ist. Als sie den Getränkemarkt verlassen, sagt Ferit: „Dann können wir Herrn Saft schon einmal ausschließen.“

Detektivaufgabe:

Jetzt bist du an der Reihe. Warum kann Herr Saft nicht der Täter sein?

  • Weil er seit zwei Wochen im Urlaub ist.

  • Weil er sehr nett ist.