Die Schlossplatzbande und der Stromausfall

Es ist ein sehr verregneter Herbsttag in Münster. Die Herbstferien gehen leider ihrem Ende zu, und die Schlossplatzbande hat sich in der Innenstadt getroffen, um ein paar neue Schreibutensilien für ihre Federmäppchen zu kaufen. In einem großen Kaufhaus fahren sie gerade eine Rolltreppe abwärts, als es plötzlich dunkel wird und die Rolltreppe abrupt stehen bleibt. „Oooh“, ruft Nette laut, da sie durch das Stoppen der Rolltreppe fast gestürzt wäre. „Was ist denn jetzt los?“, fragt Jo in das Dunkel hinein. „Ein Stromausfall“, antwortet Ferit, „etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen.“ „Das glaube ich auch“, antwortet Lara und schaltet die Taschenlampe ihres Handys ein.

Auch die anderen Besucher des Kaufhauses schauen sich im Dunkel verwundert um und gehen langsam die stehengebliebene Rolltreppe hinunter.

Die Bande folgt den anderen Menschen, aber schon nach einigen Metern gibt es kein Vorankommen mehr, denn die elektrischen Schiebetüren funktionieren ebenfalls nicht. „Lasst uns hier einfach warten“, schlägt Ferit vor. „Bald wird uns bestimmt jemand die Türen aufmachen.“ „Hoffentlich“, sagt Lara, „ich muss nämlich langsam mal auf die Toilette.“

Doch die Zeit vergeht. Jo schaut auf seine Uhr und klagt: „Wir warten schon eine ganze Stunde." In diesem Moment sehen die Mitglieder der Schlossplatzbande, wie zwei Männer im Anzug die auf der Rolltreppe Wartenden bitten, etwas Platz zu machen, und dabei drei andere Männer die Rolltreppe langsam herunterführen. Unten vor den Schiebetüren angekommen, beginnen die beiden Männer im Anzug die anderen drei zu verhören: „Also, meine Herren… Einer von Ihnen muss oben in der Schmuckabteilung einen unserer teuersten Ringe gestohlen haben, nachdem der Strom ausgefallen ist. Mein Kollege ist zuständig für diese Abteilung und hat nach dem Stromausfall nur Sie drei in der Abteilung gesehen.“

„Die beiden Männer in den Anzügen müssen Kaufhausdetektive sein“, sagt Nette leise. „Pssst“, antwortet Lara, „wir wollen doch hören, ob sie den Täter entlarven können!“ Einer der Tatverdächtigen antwortet entrüstet: „Was für eine bodenlose Frechheit! Ich habe nur nach einem Ring für meine Frau gesucht!“ Der zweite Mann antwortet: „Ich war es auch nicht. Ich habe mir nur eine Uhr in einer Vitrine angeschaut, um mir diese elende Wartezeit zu vertreiben.“ Der dritte Mann sagt: „Ich war es auf gar keinen Fall, denn ich habe erst vor wenigen Minuten das Kaufhaus betreten. Ihr Kollege hat mich dann zu Ihnen geführt, obwohl ich gar nicht der Täter gewesen sein kann! Das ist ein unerhörtes Verhalten."

Lara, die das Gespräch sehr aufmerksam verfolgt hat, ruft plötzlich laut: „Entschuldigen Sie bitte, aber ich weiß, wer der Täter ist!“

Detektivaufgabe:

Jetzt bist du an der Reihe! Welcher von den drei Verdächtigen hat gelogen?

  • Der erste Mann hat gelogen, denn es gibt in der Schmuckabteilung keine Ringe für Frauen.
  • Der zweite Mann hat gelogen, denn man geht normalerweise nicht in eine Schmuckabteilung, nur um sich eine Uhr anzuschauen.
  • Der dritte Mann lügt, denn er kann das Gebäude nicht erst vor wenigen Minuten betreten haben, da die Türen wegen des Stromausfalls nicht funktionierten.