Die Schlossplatzbande und Nettes angeberischer Cousin

„Eine Stadtführung? Darauf habe ich ehrlich gesagt gar keine Lust“, sagt Jo mit einer genervt klingenden Stimme. „Das wird bestimmt spannend und du wirst viele interessante Dinge über Warendorf erfahren!“ „Ich weiß nicht, ob mich das interessiert“, antwortet Jo und klingt wenig überzeugt und auch die anderen Mitglieder der Schlossplatzbande sehen nicht so aus, als wären sie von der Idee, eine Stadtführung durch Warendorf zu machen, begeistert. Die vier besuchen Nettes Tante Tina, die seit einigen Jahren in Warendorf wohnt und sind von ihr eingeladen worden, an einer Stadtführung durch die Warendorfer Innenstadt teilzunehmen. „Das wird bestimmt gar nicht so schlecht werden“, meint Nette. „Thomas kommt auch mit.“ Thomas ist Nettes Cousin, der 13 Jahre alt ist. Die vier sind ihm schon mehrmals auf Nettes Geburtstagsfeiern begegnet. „Das ist aber kein gutes Argument für die Stadtführung“, sagt Ferit belustigt, denn mit Thomas verstehen sich die vier nicht besonders gut. „Er ist nicht mehr so angeberisch wie früher“, meint Nette. „Tut mir doch den Gefallen und kommt mit. Ich möchte meiner Tante nicht absagen und es war doch sehr nett von ihr uns einzuladen.“ Jo, Ferit und Lara seufzen und fangen an, ihre Rucksäcke für den kleinen Ausflug zu packen. „Wahrscheinlich hat Nette recht und die Führung wird gar nicht so schlecht werden“, denkt sich Jo und zieht sich seine Jacke an. Die Führung beginnt vor dem historischen Rathaus. Nettes Tante Tina kommt direkt von der Arbeit dorthin und bringt Thomas mit. Die Schlossplatzbande muss deshalb das kurze Stück von Tinas Haus zum Rathaus alleine zurücklegen. Vor dem Rathaus steht schon eine Gruppe von Menschen, eine Frau winkt ihnen freudig entgegen: „Hallo ihr vier, habt ihr den Weg auch alleine gut gefunden?“ Die vier begrüßen Tina und auch Thomas, der etwas abseits von seiner Mutter steht. Nach einigen Minuten beginnt die Stadtführung. Nachdem die Geschichte und einige Besonderheiten des historischen Rathauses von der Stadtführerin erläutert wurden, geht es zur nächsten Sehenswürdigkeit. Die Stadtführerin sagt: „Das hier ist der Bentheimer Turm, er wurde um 1300 angelegt und diente zur Verteidigung der Stadt. Leider kann er nur von außen besichtigt werden. Jetzt gehen wir weiter zur nächsten Station unserer Tour.“ Auch die Schlossplatzbande trottet der Gruppe hinterher, aber leider haben sich Nettes aufmunternde Worte nicht erfüllt, denn keiner der vier findet die Führung sonderlich spannend. Auch Thomas sieht nicht besonders interessiert aus. Nach ungefähr 90 Minuten und einigen Sehenswürdigkeiten später findet sich die Gruppe vor dem Rathaus wieder. Höflich bedanken sich alle bei der Stadtführerin, aber insgesamt ist die Bande froh, dass die Tour vorbei ist. Schon bald sitzen sie wieder im gemütlichen Wohnzimmer von Nettes Tante, um bei Kaffee und Kuchen über das Erlebte zu reden. „Und wie fandest du die Führung?“, fragt Tina ihren Sohn. „In Ordnung“, antwortete dieser, „aber ich kannte die meisten Sehenswürdigkeiten schon. Ich wusste schon alles über das historische Rathaus, den Bentheimer Turm kenne ich auch schon sehr gut, vor allem von innen und auch die Christuskirche ist für mich nichts Neues.“ Die Schlossplatzbande schaut sich an und fast alle denken gleichzeitig daran, dass Thomas Angeberei immer noch so ausgeprägt wie früher ist. Nur Nette grübelt, denn irgendetwas stimmt nicht an Thomas Aussage. Jetzt kann sie ihm endlich mal zeigen, dass er auch nicht immer recht hat, aber sie weiß nicht genau, was er Falsches gesagt hat!

Detektvaufgabe:

Jetzt bist du an der Reihe! Was stimmt nicht an Thomas Aussage?

  • Thomas hat gesagt, dass ihm der Bentheimer Turm von innen am besten gefallen hat. Das kann nicht sein, denn die Stadtführerin hat gesagt, dass der Turm nur von außen besichtigt werden kann.
  • Thomas kann das historische Rathaus bei der Tour nicht gesehen haben, da sie nicht daran vorbeigegangen sind.
  • In Warendorf gibt es keine Christuskirche. Sie heißt Heilig-Kreuz-Kirche.